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19. März 2025

Wendland – Stiller und der Teufelssauger, 20:15 Uhr im ZDF

Ihr Archiv – so vollgestopft und unübersichtlich wie eine Asservatenkammer – hat es Stiller sofort angetan. In der Rechtsmedizin wird festgestellt, dass die Leiche blutleer ist, dass die Historikerin ermordet und nach ihrem Tod ausgeblutet wurde. Stiller erfährt vom alten Glauben an “Teufelssauger”: Verstorbene, die erst sich selbst aussaugen und dann zurückkehren, um all ihre Angehörigen bis zum Tode auszusaugen. Wenn Mutter und Tochter gleichzeitig ein Kind bekommen oder Zwillinge an der gleichen Brust gesäugt werden, wird angeblich eines ein “Teufelssauger”. Früher wurde dafür gesorgt, dass eines der beiden Kinder nicht überlebte. Stiller ist fasziniert und amüsiert zugleich. Tatsächlich hat das Opfer einen Zwilling – eine Krankenschwester, die nach einer langen Geschichte privater Rückschläge, gescheiterter Ehen und entfremdeter Kinder schließlich tablettenabhängig geworden ist und ihren Job verlor. Eine reichlich verkrachte Existenz also, deren letzte Stelle ausgerechnet in einem Blutspendemobil war. Der Verdacht fällt auf sie, zumal sie selbst – in den vergangenen Jahren unter die Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner gefallen – ihre Schwester bezichtigt hatte, ein “Teufelssauger” und für ihr Unglück verantwortlich zu sein. Stiller, der sich in das Archiv des Mordopfers vertieft, stößt dabei auf ein weiteres, ein Geheimarchiv: Die Historikerin hatte neben ihrer offiziellen Sammlung auch eine inoffizielle angelegt, in der sie die Geheimnisse ihrer Nachbarn und Mitbürger sammelte: kleine und große Betrügereien, Seitensprünge und Fetische. Stiller und sein Team müssen sich durch sämtliche Informationen durcharbeiten – die Wahrscheinlichkeit ist schließlich groß, dass sich dort das Mordmotiv verbirgt. Nicht ausgeschlossen, dass die Historikerin ihr Wissen genutzt hatte, um andere zu erpressen.

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